Wimmlet 2024

Zäh fühlt sich die Weinlese 2024 an; die Temperaturen sind niedrig, und die umliegenden Gipfel sind stets schneeweiß.

Seit dem 4. September nutzen wir die spärlichen Sonnentage, um Lage für Lage in den Keller zu bringen. Es ist eine neue Erfahrung, über sechs Wochen im „Wimmler-Modus“ zu sein und dabei festzustellen, dass sich Geduld lohnt.

Die Aromen der Trauben werden von Tag zu Tag komplexer, während sie in der Frische ganz langsam reifen.

Im Keller entfaltet sich parallel dazu eine intensive Herbstwärme, wahrnehmbar durch die verführerischen Aromen der gärenden Jungweine.

Und dann, plötzlich, ist er am 16. Oktober schon wieder da: der letzte Erntetag. Leise und nachdenklich gehen wir von Rebe zu Rebe, während wir die letzten kompletten Trauben behutsam in die Kisten legen. Elf lange Monate haben wir auf diesen Moment hingefiebert. Im Einklang mit der Natur haben wir unsere Reben gehegt und gepflegt, gemeinsam unter Wetterkapriolen gelitten und weinselige Wellen geritten. Und nun ist er endlich da, der Tag des leeren Weinbergs und des gut gefüllten Kellers.

Dankbar blicken wir auf die fröhlich tanzenden Blätter – wehmütig, erfreut und erleichtert zugleich.