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Journal
Obrecht Umzug C CLUS AG 38

Akt I – Das leichte Pulsieren

Noch ragt ein karger Hügel aus dem Bungert und ein eisiger Wind reisst den Plastik des provisorischen Tors in Fetzen.

Im Hof ist es jedoch deutlich zu spüren, die Erde in der Sonne beginnt zu pulsieren.

Dort wo bei den Grosseltern promiment der Miststock dampfte, zieht in 6 Metern Tiefe energiegeladenes Leben in Kartons, Gittern, Barriques und Fässern in die harmonisch rotblauen Kammern ein.

Ankommen in der feurigen Stille

Gut zweihundert Paletten-Plätze Material haben wir in den letzten März Wochen 2021 durchs Portal in den neuen Keller geschoben. Seither staunen wir.

Obwohl wir seit Frühling 2017 regelmässig mit dem Team von Bearth & Deplazes Architekten (Daniel Ladner) über Konzepten brüten, inzwischen in 14-täglich Bausitzungen mit Florentin Duelli  die nächsten Schritte konkretisieren und seit November 2019 täglich den Baufortschritt vor der Haustüre verfolgen, wirkt der Einzug surreal.

Und doch – Woche für Woche, Tag für Tag werden Plätze gefunden! So sind die Gitter mit den abgefüllten Weinen rasch und erfreulich übersichtlich platziert. Etwas mehr Präzision und Gespür braucht es beim einquartieren der Barriques in der feurigen Matura. Und viel Atem verlangt das Verstauen des ganzen Kleinkrams.

Ungläubig sortieren wir Zügelwaren im blauen Portal

Gesetzt wirken hingegen die Clayver, die Tonkugeln in welchen die beiden Schiefer-Weine, der Completer und teilweise der Chardonnay reifen. Sie schweben im Tubus, der auf unergründliche Weise die Tiefen von Alt und Neu verbindet.

Bald wird anstelle des Plastikvorhangs ein Tor ins Schloss fallen. Mit jedem Zuschnappen werden wir verinnerlichen – in der Sonne pulsiert ab jetzt unser Wein.

25. April 2021/ Francisca Obrecht